In den letzten Monaten wurde immer wieder eine heiße Debatte um die Ticketpreise bei Bundesligaspielen geführt. Mittlerweile liegen die Preise für ein Spiel bei bis zu 23 Euro für einen Stehplatz. Aber sind die Preise wirklich zu hoch oder doch angemessen und gerechtfertigt? Medien, wie Stern, Focus und die Mittelbayerische untersuchten die Positionen und Meinungen der beiden Parteien heraus.
Die Stimmer der Klubs
Zunächst sollte man wissen, dass jeder Verein die Preise für sein Bundesligaspiel selbst bestimmt. Der Preis richtet sich unter anderem nach den Gehältern der Spieler, aber auch andere Faktoren spielen eine Rolle. Da die Preisgestaltung den Vereinen schon seit Jahren selbst überlassen wird, nimmt die Deutsche Fußball Liga zu dieser Debatte keine Stellung. Allerdings wird immer wieder darauf hingewiesen, dass die deutschen Tickets im Vergleich zu anderen Spitzen-Ligen in Europa immer noch am günstigsten seien. Viele Vereine halten ihre Ticket-Preise für angemessen und stabil. Allerdings halten nicht alle Vereine eine Preissteigerung für nötig, wie z. B. Fortuna Düsseldorf beweist. Trotz des Aufstiegs sind die Preise bei 13 Euro geblieben. Vereinssprecher Tom Koster sagt, die Preispolitik sei bewusst so gewählt, denn eine Preissteigerung wäre ein Schlag ins Gesicht der Fans gewesen.
Die Stimme der Fans
In England zum Beispiel sind kaum noch junge Fans in den Stadien zu finden, weil sich viele Schüler und Studenten die Karten einfach nicht leisten können. Diese Angst haben jetzt auch viele Fans in Deutschland. Vor allem die Dortmunder legen es mit Boykotten darauf an. 700 Fans gaben ihre Tickets beim Spiel gegen den Hamburger SV aus Protest und Ärger zurück. Die bis jetzt größte Aktion war das einzige nicht ausverkaufte Derby zwischen dem BVB und Schalke 04 seit vielen Jahren. Hier gingen 1500 Karten zurück und die Besuchertribüne beim Schalke 04 blieb leer. Weitere Initiativen wie “Kein Zwanni – Fußball muss bezahlbar bleiben” fordern Tickets zu niedrigeren Preisen. Laut vieler Fans sollte der DFL die Vereine schnellst möglich an ihre Zukunft erinnern. Ihr späteres Bestehen sichern in jedem Fall die jungen Leute, doch wenn sie sich heute keine Karte mehr leisten können, werden sie auch später bestimmt nicht mehr dazu kommen.