Gewalt in den Fußballstadien, Randale im Umfeld der Plätze, verbotene Pyrotechnik und Hooligans: Immer öfter muss sich der DFB mit Ausschreitungen und gewalttätigen Vorkommnissen beschäftigen, Verfahren einleiten, Strafen verhängen und Geisterspiele anordnen.
Nun wollen auch die Vereine in die Offensive gehen. Wie die Deutsche Presse Agentur (DPA) jüngst berichtete, plant der Bundesligist VfB Stuttgart bei internationalen Partien ein schärferes Vorgehen und will damit Störenfriede frühzeitig erkennen. Vereins-Präsident Gerd Mäuser kündigte demnach bei einer Tagung des Fan-Ausschusses an, dass bei internationalen Partien Gutscheine und Videoüberwachung eingesetzt werden sollen, um gewalttätige Fans zu erkennen. Im Gegensatz zu Bundesliga Tickets sollen internationale Tickets nur noch als Gutscheine unter Vorlage des Personalausweises abgegeben werden. Diese würden dann gegen offizielle Tickets eingetauscht. Ob das System künftig auch für Bundesliga Tickets eingesetzt werden soll, ist bislang unklar. Zunächst sollen die eigenen Fans bei einer Veranstaltung die Vorschläge diskutieren. Auslöser für die Ankündigung Mäusers waren Krawalle sowie der Einsatz von Raketen und Bengalos im jüngsten Spiel des Vereins gegen Kopenhagen. So wurden schließlich Trainer, Sportdirektor und der Kapitän der Mannschaft in den Fanblock geschickt, um entsprechend zu schlichten.
Ein mögliches Mittel, um auch nach dem Erwerb von Bundesliga Tickets die Sicherheit in den Stadien zu garantieren, sind sogenannte Vollkontrollen. Beim Derby zwischen dem FC Bayern und Eintracht Frankfurt hatten die Bayern jüngst Durchsuchungszelte aufgebaut. Dort mussten sich Fans, die im Besitz von Bundesliga Tickets waren, einer verschärften Kontrolle unterziehen. Ziel war es, bei einem als verdächtig erscheinenden Personenkreis möglichst frühzeitig gefährliche Gegenstände wie Raketen oder Bengalos herauszufiltern. Von den insgesamt mehr als 71.000 Zuschauern im Stadion wurden stichpunktartig mehr als 6.600 Fans der Eintracht durchsucht. So stießen die Ordner auf mehr als 20 Messer, die den Besitzern abgenommen wurden. Was im Vorfeld noch kontrovers diskutiert worden war, am Spieltag selbst aber unter Aufsicht der neutralen Sicherheitsbehörde des DFB stattgefunden hatte, gilt als probates Mittel, um die Sicherheit in den Stadien langfristig zu erhöhen. Schließlich müssen sich die Vereine immer wieder der Forderung erwehren, dass sie die Kosten für den Polizeieinsatz übernehmen sollen. Unter den Fans selbst werden diese Maßnahmen jedoch scharf kritisiert.