Beim Hamburger SV wurde lange über den umstrittenen Vertrag mit der Ticketbörse Viagogo gestritten. Die Mitglieder der mächtigsten Fanvereinigung, den HSV Supporters, war er lange ein Dorn im Auge. Der Verein freute sich allerdings über die zusätzlichen Einnahmen. Wie die Hamburger Morgenpost bereits am Dienstag Mittwoch berichtete, hat der HSV den Vertrag mit Viagogo nun gekündigt. Zum Saisonende wird die Zusammenarbeit des HSV mit der Ticketbörse beendet und es dort keine Fußball Bundesliga Tickets des HSV mehr geben.
1000 Karten mehr für die Fans
Der Vertrag mit der Ticketbörse Viagogo garantierte dem Traditionsverein jährlich 800.000 Euro für den Verkauf von Fußball Bundesliga Tickets. Eine Menge Geld, besonders wenn wie in den vergangenen Jahren der lukrative Europapokal verpasst wurde. Den Fans war der Vertrag allerdings ein Dorn im Auge. Bis zu 1.000 Tickets pro Heimspiel wurden laut Vertrag über Viagogo zu einem wesentlich höheren Preis verkauft. Da diese Zusatzeinnahmen aus dem Vertrag nun fehlen, muss der HSV dieses Finanzloch anderweitig stopfen. Der Verein plant, zur nächsten Saison die Dauerkartenpreise in jeder Kategorie um 20 Euro zu erhöhen. Eine Erhöhung der Dauerkartenpreise hatte es seit fünf Jahren nicht mehr gegeben. Der Supporters-Club, wohl Deutschlands mächtigster und einflussreichster Fanklub, der auch im Aufsichtsrat des Bundesligisten vertreten ist, befürwortet diese Vorgehensweise. So wird es zumindest keine überhöhten Fußball Bundesliga Tickets, wie sie bei Viagogo angeboten wurden, mehr geben. Die 1.000 Karten werden zurück in den freien Vorverkauf gehen, sodass dann alle Fans den originalen Eintrittspreis zu den Spielen des HSV bezahlen können.
Ticketbörse schlägt zurück
Verärgert über die wochenlangen Diskussionen, stellt Viagogo nun zeitgleich klar, dass man den Vertrag mit dem Traditionsverein nun selbst gekündigt habe – mit sofortiger Wirkung. Der HSV hätte sich von Beginn der Zusammenarbeit an nicht an vertragliche Inhalte gehalten. So etwas könne man bei Viagogo nicht akzeptieren, zeigte man sich beim Tickethändler enttäuscht. Mit dieser Maßnahme wolle man sich bei der Ticketbörse wohl vor der zweiten Rate über 400.000 Euro drücken, welche im Januar fällig gewesen wäre. Welche Seite nun im Recht ist, wird wohl ein Gericht entscheiden müssen, denn Steve Roest, Europachef der Ticketbörse, denkt über eine Klage nach.