Gerichtliche Auseinandersetzung zwischen dem HSV und Viagogo

Nach aktuellem Stand wird es wohl auf eine gerichtliche Auseinandersetzung zwischen dem Hamburger Sportverein und der umstrittenen Ticketbörse Viagogo hinauslaufen. Laut Sport1.de möchte das Unternehmen den Sportverein auf Schadensersatz verklagen. Angeblich habe sich der HSV nicht an die Vertragsbedingungen gehalten. Wie zu erwarten war, wird der Sachverhalt von beiden Lagern unterschiedlich dargestellt.

Worum geht es bei dem Streit?

Die Ticketbörse Viagogo erhebt den Vorwurf, dass sich die Hamburger nicht in allen Punkten an den vereinbarten Vertrag gehalten haben. Details wurden nicht genannt. Der Konzern sah sich gezwungen, den Vertrag zum Dezember 2012 zu kündigen. Der HSV indes hatte angegeben, den Vertrag selber gekündigt zu haben, um so dem großen Fandruck nachzugeben. Kritisiert wurde, dass über Viagogo eine bestimmte Anzahl Tickets mit einem Aufschlag von 100% verkauft werden dürfen. Laut Vertrag durften pro Heimspiel 1500 Bundesliga Eintrittskarten mit diesem Aufschlag an den Mann oder die Frau gebracht werden. Mehrere Fangruppierungen hatten die Zusammenarbeit sogar als “Kriegserklärung” bezeichnet. Kurz nach der Trennung hatte der Hamburger Traditionsverein angekündigt, die Dauerkartenpreise zu erhöhen. Viagogo reagierte und forderte 200000 Euro Schadensersatz, die das Unternehmen vollständig an die Fans weitergeben will, damit die Preiserhöhung damit ausgeglichen werden kann.

Ticketbörse nicht überall unbeliebt

Viagogo ist aber nicht in allen Lagern so umstritten. Das britische Unternehmen betreibt den weltweit größten Onlinemarktplatz für Tickets aus verschiedenen Bereichen. Auch im Fußball arbeiten viele namhafte Klubs mit Viagogo zusammen, um Bundesliga Eintrittskarten zu verkaufen. Insgesamt hat Viagogo Verträge mit zehn Bundesligisten und auch einige Befürworter in der englischen Premier League sowie in anderen europäischen Ländern. Wer über Viagogo seine Tickets kauft, kann auf eine sichere Plattform vertrauen, die jedem Nutzer einen guten Kundenservice zur Seite stellt. Außerdem ist der Zahlungsverkehr sicher, da erst nach Besuch der Veranstaltung das Geld auch tatsächlich an den Verkäufer ausgezahlt wird. Die Nutzer sollten vor schlechten Erfahrungen mit anderen Auktionshäusern bewahrt werden und auch dem Schwarzmarkthandel vor den Stadien soll so der Kampf angesagt werden. Selbst wenn Events als ausverkauft gelten, kann es über Viagogo noch Tickets geben. Viele Vereine nutzen die Kooperation, um ein mehr Kontrolle über den Markt mit den Zweitkarten der Bundesliga Eintrittskarten zu haben.