Zweitligist Dynamo Dresden reagierte auf die massiven Krawalle der eigenen Fans mit einem freiwilligen Fan-Verzicht für die nächsten drei Auswärtsspiele. Gegnerische Vereine sollen dazu keine Zweite Bundesliga Eintrittskarten an Dresden-Anhänger verkaufen. Der FC Erzgebirge Aue, Gegner am 10. März, will diese Maßnahme aber nicht unterstützen und verkauft den Anhängern des Gegners dennoch Karten.
Zweite Bundesliga Eintrittskarten für das Spiel am 10. März
Die Verantwortlichen des FC Erzgebirge Aue wollen anscheinend nicht auf den Gewinn durch die Karten für die Auswärtsfans verzichten. Daher kündigten die Verantwortlichen an, durch einen Sponsor in Dresden rund 2700 Tickets verkaufen zu wollen, um dadurch die Maßnahmen des Gegners zu umgehen. Verschärft wird dieser Umstand dadurch, dass es sich beim Sachsenderby um ein Spiel handelt, das eh mit erhöhten Gewaltrisiko bewertet wird. Die Verantwortlichen sind bisher nicht zu weiteren Kommentaren bereit. Dynamo Dresden dagegen zeigte sich vom Alleingang des Gegners überrascht. Dennoch könnten die Fans nicht daran gehindert werden, sich diese Zweite Bundesliga Eintrittskarten zu kaufen. Die Verantwortlichen wollen jedoch schnellstmöglich mit Sicherheitskräften und Fanvertretern über die neue Lage beraten.
Halbherzige Maßnahme
Die Fans von Dynamo Dresden waren in der Vergangenheit mehrmals wegen Gewalt und Pyrotechnik negativ aufgefallen, vor allem auch bei Spielen des DFB-Pokals. Immer wieder wurde darüber diskutiert, den Verein vom Wettbewerb auszuschließen. Auch darum wurde der Verein wohl öffentlichkeitswirksam tätig, als die eigenen Anhänger beim Spiel gegen Kaiserslautern erneut auffällig wurden. Dynamo Dresden versuchte mit der Ankündigung, für die folgenden Auswärtsspiele auf die eigenen Fans zu verzichten, ein klares Zeichen zu setzen. Dabei wurde von vorneherein stark kritisiert, dass der Verein sich nur weigern könnte, selbst Zweite Bundesliga Eintrittskarten an die Fans zu verkaufen, andere Stellen müssten sich nicht an diese Weisung halten. Damit ist die Maßnahme, die laut Verein langfristig zu mehr Ordnung und Sicherheit führen sollte und dabei ein klares Zeichen gegen Gewalt sei, kaum noch wirksam. Insider befürchten außerdem, dass sich gewaltbereite Anhänger von Dynamo Dresden dadurch nur provoziert fühlen und weitere Ausschreitung gegen Erzgebirge Aue zu erwarten seien.