Um Fußball-Fans vor überhöhten Ticketpreisen auf dem Zweitmarkt zu schützen, hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) einstimmig die Einrichtung eines gemeinsamen Portals angekündigt. Beginnend mit der Saison 2014/2015 sollen alle 36 Klubs, die in den beiden höchsten Ligen spielen, gemeinsam sicherstellen, dass Tickets maximal zum Originalpreis verkauft werden. Bislang hatten kommerzielle Vermarkter übrig gebliebene Tickets oftmals zu einem Vielfachen des Originalpreises veräußert und damit für viel Unmut bei den Klubs wie bei den potenziellen Besuchern gesorgt.
Gemeinsame Plattform greift ab der Saison 2014/2015
Die im März 2014 beschlossene Regelung fußt auf den Fair-Play-Regeln für den offiziellen Ticket-Zweitmarkt, auf die sich die DFL verständigt hat. Die DFL verpflichtet sich darin, den Fans eine Plattform für den offiziellen Ticket-Zweitmarkt anzubieten. Damit soll der Schwarzmarkt aktiv bekämpft werden. Zudem sieht es die DFL als grundlegend an, mit dem Verkauf der Tickets keine Profitmaximierung zu betreiben. Der Ticketpreis wird nicht über dem Originalpreis liegen. Außerdem soll die Servicegebühr für den Umtausch der Tickets maximal 15 Prozent des Originalpreises betragen. Alle Mitglieder, die an der Plattform teilnehmen, erkennen die Fair-Play-Regeln der DFL automatisch an.
Gemeinsame Plattform soll Preise fair und stabil halten
Mit der Einrichtung der Plattform will die DFL dem systematisch betriebenen, illegalen Geschäft für die erste und die zweite Liga den Kampf ansagen. Anbieter, wie die 2006 in London gegründete Internetplattform Viagogo, kaufen dabei massenhaft Tickets auf und veräußerten diese für ein Vielfaches des Preises. Künftig soll dieses Geschäftsgebaren der Vergangenheit angehören. Nach den neusten Plänen der DFL sollen in einer ersten Phase existierende Klubangebote verlinkt werden. In einem nächsten, noch nicht terminierten Schritt ist dann geplant, eine separate Plattform zu schaffen. Die Möglichkeiten der Käufer sehen vor, dass sie über die Verlinkung in die Lage versetzt werden, die Tickets zum Originalpreis zu verkaufen.
Schwarzmarkt ist nur schwer beizukommen
Die jeweils 18 Klubs der beiden höchsten Ligen wollen mit dem neuen Verfahren dem systematisch betriebenen Schwarzmarkt zuvorkommen. Ob das gelingt, ist jedoch nicht sicher. Auch mit dem neuen Verfahren kann nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass Privatpersonen Tickets beispielsweise über Internetauktionshäuser meistbietend verkaufen. Ausgeschlossen wird aber zumindest, dass Firmen ganze Kartenkontingente erwerben und zu einem Vielfachen des Preises veräußern.